AUDI TRADITION

Das Audi Signet - die 'Vier Ringe' - ist das Zeichen eines der ältesten Automobilhersteller in Deutschland. Es symbolisiert den 1932 vollzogenen Zusammenschluß von vier bis dahin unabhängigen Kraftfahrzeug-herstellern: Audi, DKW, Horch und Wanderer. Sie sind die Wurzeln der heutigen AUDI AG.

Audi ist einer der ältesten Automobilhersteller in Deutschland. Seit 1932 prägen das Audi Markenzeichen gemeinsam mit denen für DKW , Horch und die Wanderer Automobile die Vier Ringe - damals als Signet der Auto Union AG, Chemnitz, entstanden. Es symbolisierte das - vom Motorrad bis zur Luxuslimousine reichende - breiteste Motorisierungsangebot der deutschen Kraftfahrzeugindustrie in den 30er Jahren.
 

Unternehmensgeschichtliche Daten: HORCH

1899 August Horch gründet am 14. November die August Horch & Cie in Köln.

1902 Gründung der August Horch & Cie Motor- und Motorwagenbau in Reichenbach am 3. März

1904 Am 10. Mai Gründung der August Horch Motorwagenwerke AG in Zwickau.

1909 August Horch verläßt sein Unternehmen.

1918 Am 16. Februar Umbenennung in Horchwerke AG Zwickau, Kapital 3,0 Mio. Mark.

Die Horchwerke AG gehörten seit 1920 bis zur Liquidation am 29. Juni 1932 zu den Argus-Flugmotorenwerken, Berlin. Sitz der Horch Direktion in dieser Zeit war Berlin, Mittelstraße 15. Das Kapital betrug 5 Mio. RM.


“Audi” – ein sprachlicher Geistesblitz -  Die Geschichte vom Lateinschüler Fikentscher

Gelebte Geschichte im Audi museum mobile: Einer von bis zu 1.000 Besuchern pro Tag war kürzlich Horst Fikentscher, 73, der zuerst im Auslieferungszentrum seinen neuen Audi in Empfang nahm, um sich anschließend im Museum über die Geschichte, die Marken und Modelle der Audi Tradition zu informieren. Dabei ist der Name Fikentscher selbst Bestandteil dieser Geschichte. Schließlich ist Horst Fikentschers Großvater Franz Mitbegründer und sein Vater Heinrich Namensgeber des Unternehmens.  

Ein Blick zurück: August Horch als einer der herausragenden Kraftfahrzeugpioniere gründete 1899 seine erste Automobilfirma in Köln, die August Horch & Cie. 1904 verlegte Horch sein Unternehmen nach Zwickau und wandelte es in eine Aktiengesellschaft um. Innerhalb der Horch-Werke kam es 1909 zu Differenzen, August Horch verließ das Unternehmen. Sein Tatendrang blieb jedoch ungebrochen. Kurzerhand gründete er mit der Hilfe seines Freundes Franz Fikentscher, einem angesehenen Unternehmer aus Zwickau, ein neues Automobilunternehmen. Diese zweite Firma erhielt ebenfalls den Namen Horch. Es kam aber zu einem Prozess um die Namensrechte, den August Horch letztlich verlor.

Für die junge Firma musste ein neuer Name gesucht werden. Wie aber die Firma taufen? “In dieser Frage kam es im Wohnzimmer meiner Großeltern zu endlosen Debatten”, erzählt Horst Fikentscher. “Viele mögliche und unmögliche Bezeichnungen tauchten auf. Die drei Söhne meines Großvaters, allesamt Gymnasiasten, bekamen die Diskussionen im angrenzenden Zimmer mit und beteiligten sich an der Namenssuche. Mein Vater Heinrich, damals 10 Jahre alt, trug dann den verblüfften Erwachsenen eine einfache Lösung für das gravierende Namensproblem vor: Hören, Horchen heißt auf Lateinisch “audire” – und die Befehlsform “horch!” somit “audi!” Seit diesem Tage wurde mein Vater nur noch “der Audi” genannt.”

Das zweite von August Horch gegründete Unternehmen firmierte daher ab April 1910 unter dem
Namen Audi Automobilwerke GmbH, Zwickau. Die neuen Audi Fahrzeuge erregten schon bald Aufsehen.
Das Audi Werksteam gewann ab 1912 drei Jahre in Folge die Internationale Österreichische Alpenfahrt,
die seinerzeit wohl schwerste Leistungsprüfung für Automobile. Für die heutige AUDI AG ist die
kuriose Geschichte der Namensgebung Bestandteil ihrer vielseitigen Geschichte.

Das Audi Markenzeichen der Vier Ringe symbolisiert die Marken Audi, Horch, DKW und Wanderer, die später in der Auto Union zusammengefasst wurden. Auto Union und NSU, die 1969 fusionierten, prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. 1985 entstand aus der Audi NSU Auto Union AG die AUDI AG. Audi Tradition pflegt und präsentiert zusammen mit den beiden Traditionsgesellschaften Auto Union GmbH und NSU GmbH die umfangreiche und weitverzweigte Audi Historie. Das museum mobile am Standort Ingolstadt ist von Montag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. 

Audi ist ein weltweit operierender Entwickler und Produzent hochwertiger Auto­­­­mobile. Im Jahr 2000 lieferte das Unternehmen mehr als 650.000  Audi Modelle an Kunden aus. Der Umsatz lag bei 39 Mrd. DM.

Im Audi Konzern sind derzeit mehr als 50.000 Mitarbeiter beschäftigt.  


Audi Jubiläen

Mit dem Audi 72 gelang vor 40 Jahren der Neuanfang: Ein wichtiges Ereignis in der Unternehmensgeschichte der AUDI AG, denn es war die Wiederaufersteh- ung der Marke Audi. Die Ingolstädter stellten, damals noch als Auto Union GmbH, im Herbst 1965 auf der IAA erstmals nach dem Krieg ein neues Modell mit einem Viertaktmotor vor. Das Kind brauchte einen neuen Namen, der „Audi“ war geboren. Audi, 1909 von August Horch gegründet, war in den 1920er und 1930er Jahren als Hersteller edler Sechs- und Achtzylinderwagen bekannt geworden. Ab 1932 gehörte die Marke Audi neben DKW, Horch und Wanderer zum Firmenverbund der Auto Union AG, symbolisiert durch das Emblem der Vier Ringe.

In der Mitte der 1960er Jahre war die deutsche Automobilindustrie im Umbruch und die Auto Union GmbH in Ingolstadt war mit ihren DKW Zweitakt-Automobilen in die Krise geraten. Die Daimler-Benz AG, von 1958 bis 1964 Hauptanteilseigner der Auto Union, entwickelte einen Vierzylinder-Viertaktmotor für die kränkelnde Tochtergesellschaft. Im Herbst 1964 übernahm die Volkswagenwerk AG das Ingolstädter Unternehmen und unter VW-Regie wurden die Arbeiten zu Ende geführt. Cheftechniker Ludwig Kraus baute den wassergekühlten Reihen-Vierzylinder mit 1695 ccm Hubraum, 72 PS und der ungewöhnlich hohen Verdichtung von 11,2:1 in die Karosserie des letzten DKW-Modells, dem F 102 ein. Der erste Audi trug anfangs keine Typenbezeichnung, später nannte man ihn nach der Motorleistung Audi 72.

Die Automobil-Journalisten lobten den neuen Audi als praktisches, gut verarbeitetes Auto mit einem zuverlässigen Motor und besten Fahreigenschaften. Für Audi wurde der Vierzylinder-Viertakt-Motor zur

Keimzelle für alle weiteren Modelle. Mit der Einführung verschiedener Modellvarianten wurde die Modellbezeichnung „Audi“ durch die entsprechende PS-Zahl ergänzt. 1966 erschien im gleichen Kleid der Audi 80 und der Audi Super 90. Zwei Jahre später wurden die Modelle Audi 60 und Audi 75 in das Programm aufgenommen. Der neue Audi 100 wurde 1968 offiziell vorgestellt und ebnete den Weg in die gehobene Mittelklasse. Die Zukunft gehörte von nun an der Marke Audi.

1969 kam es zur Fusion der Auto Union GmbH, Ingolstadt mit der NSU Motorenwerke AG, Neckarsulm. Die neue Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Neckarsulm war entstanden. Der ungewöhnlich lange und schwer einprägsame Firmenname stand dann Anfang der 1980er Jahren zur Disposition, nachdem 1977 mit dem Auslaufen des NSU RO 80 die Verwendung des Namens NSU als Produktbezeichnung zu Ende war. Der Vorstand entschied sich mit Wirkung vom 1. Januar 1985 für die Umbenennung des Unternehmens in AUDI AG. Von nun an trugen Unternehmen und Produkte den gleichen kurzen und griffigen Namen. Mit der Namensänderung erfolgte die Sitzverlegung von Neckarsulm nach Ingolstadt.

Aber die traditionsreichen Namensbestandteile NSU und Auto Union waren mit der Umbenennung entfallen. Um diese auch weiterhin namensrechtlich schützen zu können, wurden 1985 zwei Tochtergesellschaften gegründet, die Auto Union GmbH in Ingolstadt und die NSU GmbH in Neckarsulm. Vorrangige Aufgaben beider Gesellschaften sind seitdem die Traditionspflege des Unternehmens, der Aufbau einer Historischen Fahrzeugsammlung und das Zusammentragen firmengeschichtlich wichtigen Archivalien. Seit 1998 sind beide Traditionsgesellschaften in der Abteilung Audi Tradition integriert.

 

Quelle: AUDI AG, Audi Tradition, Presse